Gedanken zur Ostergeschichte und was sie für uns bedeuten kann, von Irene Ardüser
Abschied und Neuanfang, Schmerz und Erlösung, Trauer und Liebe; sie liegen oft nah beieinander.
Nach der Karwoche (althochdeutschen Wort »kara« oder »chara« für »Kummer«, »Klage« oder »Trauer«) folgt Ostern mit der Auferstehungsgeschichte und der Botschaft von Hoffnung, Zuversicht und dem Glauben daran, dass es weiter geht.
Lasst uns deshalb für alle Menschen, die eine Last tragen, ein Licht anzünden mit der Botschaft:
„Gib die Hoffnung nicht auf! Du bist nicht allein. Fühlst Du das Licht ganz tief in Dir? Es wird wieder hell leuchten.“
Im christlichen Glauben wurden unsere Lasten von Jesus mit ans Kreuz genommen. Darin liegt die Botschaft, dass wir sie nicht länger selbst tragen müssen. Uns wurde vergeben. Wir dürfen uns jetzt auch selbst vergeben, dann sind wir frei. Wir müssen uns nicht länger von der Angst und Scham leiten lassen und im Mangelgefühl bleiben, sondern dürfen uns für die Liebe, das Leben und die Fülle entscheiden, wir finden Sie in uns.
Wenn wir vor Angst erstarren, in Wut verbrennen, in Verbitterung und Kummer gefangen bleiben, von Neid aufgefressen werden und in der Trauer untergehen, sind wir lebendig tot und in der Hölle auf Erden. In diesen tiefschwingenden und zerstörerischen Energien spalten wir uns und andere ab von der Liebe und vom Leben.
Doch wir können das überwinden!
Wir benötigen Mut, uns einzugestehen, wo wir Mangel empfinden, damit wir in den Prozess der Transformation und Heilung gehen können. Erst dann ermöglichen wir uns ganz und heil zu werden.
Wenn wir uns im Mangel fühlen oder Angst und Druck verspüren, sollten wir es uns zur Gewohnheit machen, tief durchzuatmen und einen Moment innezuhalten, um mit uns selbst wieder in eine gute Verbindung zu kommen. Wenn wir uns wieder spüren und klar denken können, sind wir zuversichtlich und handlungsfähig. Wir müssen wissen, wie und wo in uns Selbst und durch unsere persönliche Spiritualität wir Sicherheit, Ruhe und Frieden finden. Die verschiedenen Religionen und Traditionen schenken uns durch Methoden der Achtsamkeit, Rituale, Meditation und Kontemplation, Möglichkeiten und Wege hin zum Licht in uns.
Durch die Quelle des Lichts und der Liebe in uns und mit Empathie und Güte, sind wir fähig uns selbst und einander gegenseitig, wirklich und wahrhaftig zu sehen. Wir können sowohl Stärken als auch Schwächen erkennen und annehmen. Wir schaffen es, das menschliche Unvermögen, Allem und Jedem gerecht zu werden, anzunehmen. Wir können uns selbst und einander vergeben.
Damit siegen wir gemeinsam über Angst, Schuld, Scham, Verbitterung, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Wir überwinden den Tod bereits im Leben!
Frohe und gesegnete Ostern!
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